Mecklenbruch Hochmoor

Es war bitterkalt, als ich mich vom Parkplatz auf den Weg machte. Die Kälte drang durch jede Stelle meiner Haut, die nicht von Mütze, Schal oder Handschuhen bedeckt war. Doch es störte mich nicht. Es fühlte sich belebend an und als ich tief einatmete, spürte ich meine Müdigkeit verfliegen. Der Holzsteg, dem ich nun folgte, verschwand vor mir im Schnee.


Es herrschte eine beinahe unheimliche Stille. Die Welt um mich herum schlief tief und fest, und die Vögel, die das Moor im Frühling und Sommer bevölkern, waren längst in wärmere Regionen gezogen und hatten uns flügellose Kreaturen der beißenden Kälte des Winters überlassen.

Ich stieg vorsichtig die schneebedeckten Stufen des Aussichtsturms   hinauf und als ich oben ankam, war ich sprachlos vor Staunen. Die Teiche des Moores zeigten sich im winterlichen Gewand von ihrer verzaubernden Seite: Das dunkle Wasser vereinte sich harmonisch mit dem schneeweißen   Schleier auf der Oberfläche und erschuf ein atemberaubendes Mosaik, das   wie eine abstrakte Blumenwiese auf dem Wasser erschien.

Ich kämpfte mich durch den tiefen Schnee, während schlanke, verschneite Birken den Wegesrand säumten. Hinter ihnen waren die Büsche und Bäume der Moorlandschaft nur noch als schemenhafte Umrisse zu erahnen, halb verdeckt im undurchdringlichen Weiß. Es war ein Anblick, der einem Märchenbuch entspringen könnte. Ich spürte die Kälte in meinen Knochen, aber ich konnte nicht anders, als meine Kamera hervorzuholen und diese Szene festzuhalten. Es war ein besonderer Moment, und ich wollte ihn für immer festhalten.

Immer wieder konnte man einen Blick auf eine Weide erhaschen.

Aus dem Moor ging es im tief verschneiten Wald weiter. Ich stapfte durch den Schnee und spürte die Anstrengung in meinen Muskeln. Der Wald war still, nur das Klopfen eines Spechts war zu hören und ab und zu knackte ein Ast unter meinem Gewicht. Ich folgte dem schmalen Pfad, der sich zwischen den Bäumen hindurchwand. Es war ein Gefühl der Einsamkeit, das mich umgab, und doch war ich nicht allein. Ich konnte die Spuren von Tieren im Schnee erkennen und wusste, dass sie noch hier waren, auch wenn ich sie nicht sehen konnte.

Ich atmete tief ein und spürte die klare, kalte Luft in meinen Lungen. Der Winter hatte eine eigene Schönheit, die sich mir in diesem Moment offenbarte. Der Schnee bedeckte alles und verlieh der Landschaft eine neue Gestalt. Die Bäume sahen anders aus, fast wie verzaubert, und ich konnte mir vorstellen, dass sie in der Nacht zum Leben erwachten und ihre eigene Geschichte erzählten.

Ich wanderte weiter, immer tiefer in den Wald hinein, bis ich schließlich eine Lichtung erreichte. Dort öffnete sich das Moor vor meinen Augen und ich sah die alten Bäume, die von einer weißen Schneedecke bedeckt waren. Es war ein Anblick, der mich tief berührte, und ich beschloss, mich eine Weile dort niederzulassen, um die Stille und Einsamkeit der Landschaft auf mich wirken zu lassen.

 

Ich empfand an dieser Stelle das Gefühl der Weite und Leere in der Landschaft als sehr angenehm und beruhigend.

Im Winter gibt es im Hochmoor zahlreiche kleine, magische Stellen, die zum Fotografieren einladen. Doch das ist nicht alles - das Hochmoor bietet mir auch die Möglichkeit, wunderbar Kraft zu tanken und mich inspirieren zu lassen.

Das Moor hat auch für mich noch andere Schätze zu bieten, die sich erst nach einer anstrengenden Wanderung enthüllen. Die unberührte Natur, die atemberaubende Aussicht und die Möglichkeit, sich vollständig von der Hektik des Alltags zu lösen, sind nur einige der Belohnungen, die ich nach einer erfolgreichen Wanderung im Moor genießen konnte.

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