Der Schildberg bei Lügde, mit seiner majestätischen Höhe von 247 Metern, ist ein eindrucksvoller Teil des schmalen Mittelgebirges Teutoburger Wald, das sich durch Nordrhein-Westfalen und
Niedersachsen erstreckt. Doch Anfang Mai verwandelt sich dieser Ort in eine Bühne für ein ganz besonderes Schauspiel – die Bärlauchblüte.
Schon bevor man das Bärlauchfeld im Wald erreicht, wird man von einem betörenden Duft umfangen. Der intensive, kräftige Geruch, der an frischen Knoblauch erinnert, breitet sich über dem Waldboden
aus und hängt wie ein zarter Schleier in der Luft. Es ist ein wahrhaft herrlicher Moment, der die Sinne belebt und das Herz erfreut.
Beim Fotografieren spielt das Wetter keine Rolle – ob Sonnenschein oder Regen, der Bärlauch offenbart seine Schönheit in jedem Licht. Kurz gesagt: Ein Besuch während der gesamten Wachstumsphase
des Bärlauchs lohnt sich allemal.
Heute möchte ich euch eine erste Auswahl meiner Bilder aus diesem Jahr präsentieren. Taucht ein in die faszinierende Welt des Bärlauchs und genießt die Schönheit der Natur in ihrer ganzen
Pracht.
Viel Spaß beim Anschauen!
Der Bärlauch dient nicht nur als malerischer Bestandteil der Landschaft, sondern er ist auch selbst ein äußerst dankbares Hauptmotiv. Ich habe mich darauf eingelassen, mit der Darstellung des
Bärlauchs zu experimentieren, da ich nicht einfach nur eine typische Abbildung wie aus einem Bestimmungsbuch anstreben wollte. Vielmehr war es mir wichtig, die Pflanze in ihrem natürlichen Umfeld
einzufangen und die Atmosphäre ihrer Umgebung einzufangen.
Um dies zu erreichen, habe ich mich zuerst tief auf den Boden gelegt und nach einer Perspektive gesucht, die es einem kleinen Tier ähnelt, das durch das Dickicht des Bärlauchs streift. Ich wollte
den Betrachter mit auf eine Reise durch den Bärlauchwald nehmen und ihm das Gefühl vermitteln, hautnah dabei zu sein, während er sich durch das üppige Grün hindurchkämpft.
Wenn ich durch den Wald streife, lasse ich keine Brennweite zu Hause, denn jedes Objektiv kann sinnvoll eingesetzt werden. Beim Weitwinkel muss man allerdings darauf achten, dass die Bäume nicht
umzufallen scheinen. Denn die Perspektive betont Objekte im Vordergrund, indem sie aufgrund der geringeren Entfernung deutlich größer erscheinen als gleich große Objekte im Hintergrund. Dadurch
wirken die Bilder oft äußerst dynamisch, jedoch können die Randbereiche etwas unwirklich oder verzerrt wirken, besonders bei kleineren Brennweiten.
Um dieser Verzerrung entgegenzuwirken, fotografiere ich lieber ein paar Hochformatbilder und setze sie dann zu einem Panorama zusammen. Zudem stoße ich mit dem Autofokus schnell an seine Grenzen,
weshalb ich den Fokuspunkt lieber manuell einstelle, um genau das zu fokussieren, was ich im Bild hervorheben möchte.
Das wichtigste Utensil beim Fotografieren im Wald ist für mich ein stabiles Stativ, denn die Lichtverhältnisse erfordern längere Belichtungszeiten, wenn man nicht mit sehr hohen ISO-Werten
arbeiten möchte. Nur so gelingt es mir, die zauberhafte Atmosphäre des Waldes in all ihrer Pracht einzufangen und für immer festzuhalten.
Ich sehne mich bereits jetzt nach dem kommenden Jahr, wenn der Bärlauch erneut seine zarten Blüten entfaltet und die Luft mit seinem betörenden Duft erfüllt.
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