Landschaftsfotografie - mit Teleobjektiven, eine eigene Bildsprache-

Viele Naturfotografen schwören auf Teleobjektive im Brennweitenbereich von 200-600 mm, wenn es um die Aufnahme von Tieren geht. Doch die Vielseitigkeit dieser Objektive reicht weit über die Tierfotografie hinaus.

Früh am Morgen
Früh am Morgen

So verwende ich schon seit Längeren mein 200-500mm Teleobjektiv an einer Vollformat Kamera für die
Landschaftsfotografie. Die so entstandenen Fotos sind aufgrund des daraus resultierenden Bildausschnitts
sehr interessant und haben eine ganz eigene „Räumlichkeit“. Man kann, anders als mit Weitwinkelobjektiven,
mehr mit Details, wie zum Beispiel Licht, Schatten und Nebel „spielen“.

Nebel auf Hohensonne
Nebellandschaft auf Hohensonne
Landschaftsfotografie muss nicht immer viel Landschaft zeigen…
Landschaftsfotografie muss nicht immer viel Landschaft zeigen…

Durch die neue Sichtweise, die ein Teleobjektiv im Bereich von 200-500mm bietet, eröffnet sich dem Fotografen ein völlig anderer Gestaltungsraum für seine Bilder, den er bei Brennweiten von 20-200mm nicht hat. Es ist insbesondere das Spiel mit selektiver Schärfe bzw. Unschärfe, das durch die Verwendung eines Teleobjektivs gezielt als Gestaltungsmittel eingesetzt werden kann.

Warum sollte bei einem Landschaftsfoto immer alles scharf sein? Warum sollte man hier auf ein so grundlegendes fotografisches Gestaltungsmittel wie die Unschärfe verzichten? Die Unschärfe kann eine faszinierende Dimension der Tiefe und Atmosphäre in ein Bild bringen. Ein unscharfer Hintergrund kann dazu beitragen, das Hauptmotiv hervorzuheben und ihm eine gewisse Isolation und Magie zu verleihen. Ein unscharfer Vordergrund wiederum kann dem Bild eine gewisse Dynamik und Tiefe verleihen, indem er den Blick des Betrachters sanft in die Tiefe der Szenerie führt.

Doch wie weit muss ich tatsächlich aufblenden, um den gewünschten Effekt zu erzielen? Das ist die spannende Frage, die Raum zum Experimentieren bietet. Mit dem Teleobjektiv und seiner engen Tiefenschärfe kann der Fotograf verschiedene Blendeneinstellungen ausprobieren und die Auswirkungen auf die Bildgestaltung erkunden. Es ist eine Reise in die Welt der Kreativität und der individuellen Ausdrucksformen, die dem Fotografen neue Möglichkeiten eröffnet, seine Visionen zum Leben zu erwecken.

Alter Unterstand für die Tiere
Alter Unterstand für die Tiere
Schafe beim Weiden
Schafe beim Weiden
„in the morning“
„in the morning“
Nordlippische Landschaft
Nordlippische Landschaft

Das Fazit ist klar: Wer in der Landschaftsfotografie fesselnde Bilder kreieren möchte, braucht nicht nur technisches Know-how und die Fähigkeit, es umzusetzen, sondern auch eine intensive Verbindung zur Natur. Neben Zeit, Geduld und Erfahrung erfordert es auch den Mut, sich immer wieder auf Neues einzulassen und zu experimentieren.

Heute bereitet mir die Landschaftsfotografie mit einem Teleobjektiv einfach nur Freude. Jeden Tag entdecke ich neue Facetten und Details in der Natur, die mich faszinieren und inspirieren. Es ist eine Reise der Entdeckung und des Wachstums, bei der ich immer wieder aufs Neue herausgefordert werde, meine Grenzen zu überschreiten und mich weiterzuentwickeln. Letztendlich ist es diese Leidenschaft und Begeisterung, die mich antreibt und mich immer wieder zurück in die Natur führt, um ihre Schönheit in all ihren Formen einzufangen.

 

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